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Geschäftsmodell für künstliche Intelligenz OpenAI veröffentlicht App-Store für GPT-Varianten

Drei Millionen neue KI-Anwendungen haben Nutzer schon bei OpenAI erstellt. In einer Art App-Store können die sogenannten GPTs nun verbreitet werden. In einigen Monaten will OpenAI auch Geld an die Ersteller verteilen.
ChatGPT-Logo: Der beliebte Chatbot könnte künftig nur eine von vielen Varianten sein

ChatGPT-Logo: Der beliebte Chatbot könnte künftig nur eine von vielen Varianten sein

Foto: Matt Rourke / AP

Ist es der iPhone-Moment der künstlichen Intelligenz (KI)? Der ChatGPT-Entwickler OpenAI hat mit dem »GPT Store« eine neue Plattform gestartet, auf der Nutzerinnen und Nutzer von ihnen selbst erstellte KI-Anwendungen anbieten oder die von anderen herunterladen können. Die sogenannten GPTs basieren auf der allgemeinen Chatbot-Technologie von OpenAI, sind aber auf bestimmte Aufgaben spezialisiert. Das können etwa Programme sein, die Wanderrouten empfehlen, Cocktailrezepte vorschlagen oder bei Mathematikfragen helfen. Der GPT Store ist derzeit nur für zahlende Nutzerinnen und Nutzer von OpenAI verfügbar.

Programmierfähigkeiten sind zum Erstellen der Anwendungen nicht vonnöten, man kann die neuen Modelle in wenigen Schritten erstellen und dazu auch eigene Daten zum Anlernen zur Verfügung stellen. Noch im ersten Quartal will OpenAI erläutern, wie Entwicklerinnen und Entwickler der GPTs in Zukunft Geld mit ihnen verdienen können sollen. Die Hoffnung ist, dass die Plattform eine ähnliche Entwicklung einschlägt wie einst der App Store von Apple: Die Vielzahl von verfügbaren Apps machte das iPhone zum Welterfolg, es entstand zudem eine ganz neue Branche an App-Entwicklern.

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Ohne Programmierkenntnisse Geld verdienen

OpenAI hatte die Plattform im November angekündigt und wollte sie zügig starten – doch dann brachte die Führungskrise bei der KI-Firma den Zeitplan durcheinander. Mitgründer und Chef Sam Altman war vom Board (vergleichbar mit einem Verwaltungsrat) gefeuert worden, bekam seinen Job aber nach Protesten von Mitarbeitern und Investoren zurück.

Seit der Ankündigung vor zwei Monaten hätten Interessenten bereits mehr als drei Millionen spezialisierte GPTs entwickelt, teilte OpenAI mit. Wie viele davon auf der Plattform verfügbar sind, blieb unklar.

Parallel hat OpenAI eine neue Teamvariante von ChatGPT vorgestellt, die die Software besonders für Firmen attraktiv machen soll: Daten, die Angestellte eingeben, werden dabei nicht an OpenAI geschickt, sodass die Gefahr, interne Daten aus Versehen öffentlich zu machen, gebannt wird. In der Vergangenheit hatten viele Firmen aus diesem Grund den Einsatz von KI-Anwendungen für ihre Angestellten verboten. Die neue Variante für Teams von bis 149 Menschen soll zwischen 25 und 30 Dollar pro Monat kosten.

Gleichzeitig bemüht sich OpenAI um weitere Partnerschaften. Die Firma, die kürzlich von der »New York Times« wegen Verletzung des Urheberrechts verklagt wurde, bemüht sich laut der Nachrichtenagentur Bloomberg darum, neue Partner zu finden, um KI-Anwendungen anzulernen. Dem Bericht zufolge laufen derzeit Gespräche mit den Medienunternehmen CNN, Fox und Time über die Lizenzierung von Inhalten. Im Dezember hatte OpenAI bereits eine Partnerschaft mit Axel Springer verkündet.

tmk/Reuters/dpa