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Starker Rückgang Menschen in Deutschland essen deutlich weniger Fleisch

Seit Beginn der Aufzeichnungen haben Menschen in Deutschland pro Kopf nicht so wenig Fleisch gegessen wie 2022. Schlägt der Vegetariertrend durch? Oder liegt es an den massiv erhöhten Preisen?
Teuer und nicht mehr so begehrt: Fleischangebot in einer Metzgerei

Teuer und nicht mehr so begehrt: Fleischangebot in einer Metzgerei

Foto: Bernd Weißbrod / dpa

Der Fleischkonsum in Deutschland ist stark rückläufig. Pro Person seien 2022 noch 52 Kilogramm Fleisch verzehrt worden, also rund 4,2 Kilogramm weniger als im Vorjahr, berichtete das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) am Montag gestützt auf vorläufige Zahlen. Dies sei der niedrigste Stand seit Beginn der Berechnungen im Jahr 1989.

Laut BZL aßen die Menschen rund 2,8 Kilogramm weniger Schweinefleisch, 900 Gramm weniger Rind- und Kalbfleisch sowie 400 Gramm weniger Geflügelfleisch. Bereits 2021 war der Fleischkonsum deutlich zurückgegangen.

Ein Grund dafür könne die anhaltende Tendenz zu einer pflanzenbasierten Ernährung sein, vermuteten die Experten. 2021 ernährten sich laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft rund zehn Prozent der deutschen Bevölkerung vegetarisch und zwei Prozent vegan. Eine weitere Ursache könnten die zuletzt stark gestiegenen Preise  für viele tierische Lebensmittel sein.

2017 hatten die Menschen in Deutschland im Schnitt noch 60 Kilogramm Fleisch verzehrt. Seither ist der Pro-Kopf-Konsum um gut 13 Prozent gesunken. Besonders stark ist der Rückgang beim Schweinefleisch (minus 20 Prozent). Bei Geflügel hingegen ist der Konsum über die vergangenen fünf Jahre hinweg leicht gestiegen (plus zwei Prozent).

Der insgesamt rückläufige Verbrauch spiegelt sich demnach auch in der Fleischerzeugung in Deutschland. Im Vergleich zum Vorjahr seien fast zehn Prozent weniger Schweine- und gut acht Prozent weniger Rind- und Kalbfleisch produziert worden. Die Nettoerzeugung von Geflügelfleisch sank um knapp drei Prozent.

che/dpa-AFX