Viel hat sich in sechs Jahrzehnten geändert, das Prinzip ist gleich geblieben: Unabhängige Tests nach wissenschaftlichen Methoden. Die Chronik.
Die 60er: Gründungsjahre
1962
Nach mehrjähriger Vorbereitung im Bundeswirtschaftsministerium verkündet Bundeskanzler Konrad Adenauer die Absicht der Bundesregierung, ein neutrales Warentestinstitut zu gründen.
1964
Im Rahmen der Haushaltsberatungen nimmt das Parlament am 2. Dezember den Antrag des Wirtschaftsausschusses über die Errichtung einer Stiftung mit dem Namen Stiftung Warentest, Sitz: Berlin, zustimmend zur Kenntnis — und zwar einstimmig. Zwei Tage später, am 4. Dezember, errichtet Bundeswirtschaftsminister Kurt Schmücker die Stiftung Warentest und gibt ihr die erste Satzung — Stifterin und Satzungsgeberin ist damit die Bundesrepublik Deutschland. Am 16. Dezember überreicht der Wirtschaftsminister den Vorstandsmitgliedern Dr. Hans Otto Wesemann und Erika Luther die Gründungsurkunde.
1966
Ende März erscheint mit dem Aprilheft die erste Ausgabe der Zeitschrift „DER test“ in einer Auflagenhöhe von 210.000 Exemplaren – zum Preis von 1,50 DM. 100 000 Hefte werden im Zeitschriftenhandel verkauft, 600 im Abonnement. Die ersten getesteten Produkte: Nähmaschinen und Stabmixer. 30 weitere Untersuchungen sind schon an geeignete Prüfinstitute vergeben.
Der heimliche Start des Warentest-Instituts In: DER SPIEGEL 11/1966 vom 7. März 1966.
1968
In der Oktoberausgabe von test werden Untersuchungsergebnisse erstmals in einem Qualitätsurteil zusammengefasst: „sehr gut“, „gut“, „zufriedenstellend“, „weniger zufriedenstellend“ und „nicht zufriedenstellend“. Bis dahin wurde lediglich ein „Gesamteindruck“ beschrieben.
Nach dem Bilderbuchstart der Zeitschrift schrumpfen die Verkaufszahlen (Verkäufe April 1967: 10 000 im Abonnement, 2 500 im Zeitschriftenhandel). Der Kioskverkauf von test wird daraufhin eingestellt. Dafür stellt die Stiftung Warentest Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen kostenlos Testergebnisse und Kurzberichte zur Verfügung und konzentriert sich auf den Aufbau eines Abonnentenstamms.
Die 70er: Jahre des Wachstums
1971
Durch die engere Zusammenarbeit mit den Medien steigen der Bekanntheitsgrad der Warentests und auch die Abonnentenzahlen. 1971 sind es schon 100.000. Die Zeitschrift test wird nun auch wieder über den Zeitschriftenhandel vertrieben.
Eine Änderung der Satzung ermöglicht eine rationellere Arbeitsweise, indem die Zahl der Gremien reduziert und die Entscheidungsbefugnis der hauptamtlichen Führung erweitert wird. Es gibt nur noch drei Organe: Vorstand, Verwaltungsrat und Kuratorium. Der bisherige Geschäftsführer Dr. Roland Hüttenrauch führt als neu berufener Alleinvorstand die Geschäfte; Verwaltungsrat und Kuratorium sind ehrenamtlich tätige Gremien.
1973
Eine neue Publikation kommt auf den Markt: das erste test-Jahrbuch, in dem alle Untersuchungen eines Jahres zusammengefasst sind.
Zur Internationalen Funkausstellung erscheint außerdem das erste Sonderheft über „Radio- und Phonogeräte“. Es wird 84.000-mal verkauft. Das ist der Startschuss für die inzwischen regelmäßig erscheinenden Sonderpublikationen der Stiftung Warentest.
1974
Zehn Jahre nach Gründung der Stiftung Warentest haben 225.000 Verbraucherinnen und Verbraucher test abonniert. Zusätzlich werden monatlich im Durchschnitt 145.000 Hefte am Kiosk verkauft. Die Umsatzerlöse belaufen sich auf rund 7,4 Mio. DM (3,78 Mio. Euro), der Zuschuss der Bundesregierung beträgt 6,6 Mio. DM (3,37 Mio. Euro).
Die Stiftung baut die Abteilung Dienstleistungen auf und beginnt mit der systematischen Untersuchung von Dienstleistungen.
1975
Die neue Abteilung Dienstleistungsuntersuchungen legt erste Untersuchungsergebnisse vor und bedient Themen wie Auto und Verkehr, Reise und Freizeit oder öffentliche Dienstleistungen und Gesundheit.
Zum ersten Mal befasst sich der Bundesgerichtshof in Karlsruhe mit der Arbeit der Stiftung Warentest und entscheidet in einem Grundsatzurteil den von einem Skibindungshersteller angestrengten Rechtsstreit zugunsten der Stiftung. Der Bundesgerichtshof betont die volkswirtschaftlich sinnvolle und nützliche Funktion der Stiftung. Er räumt ihr bei der Festlegung des Prüfprogramms, der Bewertung der Prüfergebnisse und der Darstellung der Testergebnisse einen Beurteilungsspielraum ein, der erst dann überschritten wird, wenn das Vorgehen der Stiftung nicht mehr vertretbar ist.
1977
Seit Beginn der 70er Jahre bringen Anbieter auf ihren Produkten zunehmend das Qualitätsurteil der Stiftung Warentest an. Damit mit ihren Testergebnissen keine irreführende Werbung betrieben werden kann, veröffentlicht die Stiftung entsprechende Empfehlungen: Jede Verwendung ihrer Qualitätsurteile soll so aussehen, dass keine falschen Vorstellungen über die von der Stiftung vorgenommene Bewertung und deren Aktualität entstehen können. Verstöße werden in Kooperation mit dem Verbraucherschutzverein verfolgt.
1979
Erstmals wird der Wettbewerb Jugend testet ausgeschrieben. Jugendliche können sich daran mit eigenen Untersuchungen beteiligen und nach selbst festgelegten Kriterien testen, was sie wollen. Zunächst findet der Wettbewerb alle zwei Jahre, seit 2007 dann jährlich statt. Lediglich in den Jahren 1993, 1995 und 1997 wurde er nicht ausgeschrieben. Heute zählt der Wettbewerb zu den von der Kultusministerkonferenz empfohlenen bundesweiten Schülerwettbewerben und steht unter der Schirmherrschaft der jeweiligen Ministerin bzw. des Ministers für Verbraucherschutz.
Jugend testet: Plakat-Designs im Wandel
Die 80er: Start des Ratgeber-Programms
1982
In einem Gerichtsverfahren entscheidet der Bundesgerichtshof, dass Anbieter bei der Werbung mit Testergebnissen in der Regel auch angeben müssen, dass Konkurrenzprodukte besser abgeschnitten haben (beworbenes Produkt ist „gut“, zahlreiche andere sind aber „sehr gut“).
1984
Die erste Ratgeberbroschüre erscheint. Das Thema: „Küche“.
Mit der Herausgabe dieser neuen Broschürenreihe verfolgt die Stiftung Warentest das Ziel, Verbraucherinnen und Verbrauchern auch in den Bereichen hilfreiche Informationen zu geben, in denen aktuelle Qualitätsurteile für Produkte und Leistungen nicht verfügbar sind beziehungsweise der Ergänzung durch weitergehende Informationen bedürfen.
1985
Durch eine Finanzierungsreform werden die Zuwendungen des Bundes an die Stiftung Warentest nunmehr im Rahmen einer Festbetragsfinanzierung gewährt. Folge: Die haushaltsrechtlichen Bindungen an die Stifterin werden gelockert, und die Stiftung erhält mehr wirtschaftliche Verantwortung und Flexibilität. Die Höhe der Zuwendung durch die Stifterin beträgt in diesem Jahr 11 Mio. DM (5,62 Mio. Euro).
Die Satzung wird geändert, um den Stiftungszweck zu erweitern – unter anderem durch die Einbeziehung des Umweltschutzes in die Untersuchungstätigkeit.
1987
Der Bundesgerichtshof fällt ein zweites Grundsatzurteil zugunsten der Stiftung Warentest: In dem Rechtsstreit, den ein Hersteller von Komposthäckslern angestrengt hatte, ging es um die Frage, ob Sicherheitsprüfungen der Stiftung höhere Anforderungen enthalten dürfen als entsprechende DIN-Regelungen. Der Bundesgerichtshof hat diese Frage bejaht und festgestellt, dass es auch zu den Aufgaben der Stiftung gehöre, öffentlich auf Mängel von DIN-Normen hinzuweisen und deren Beseitigung zu verlangen.
Die Stiftung Warentest erwirbt von der Preussag das Gebäude am Lützowplatz, in dem sie seit 1966 ihre Räume gemietet hat.
1989
Die Stiftung Warentest feiert ihr 25-jähriges Bestehen. In diesem Jahr beträgt die Auflage von test 740.000 Exemplare. 580.000 werden im Abo und 160.000 am Kiosk verkauft.
Die 90er: Gründung von Finanztest
1990
Die Stiftung Warentest bietet einen neuen Service an, der den Verbrauchern auf der Grundlage einer Computerauswertung individuelle Informationen zu Themen wie Geldanlage, Versicherungen und Pauschalreisen zur Verfügung stellt. Den Anfang macht die Computeraktion „Autoversicherung“.
1991
Im Januar erscheint die erste Ausgabe der Zeitschrift Finanztest, die zunächst zweimonatlich herausgegeben wird und sich schwerpunktmäßig den Finanzdienstleistungen sowie den Themen Steuern und Verbraucherrecht widmet. Die Zeitschrift test erreicht mit 815.000 Abonnements und 145.000 Kioskverkäufen ihren Auflagenrekord.
Zum ersten Mal gibt die Stiftung Warentest ein Buch heraus, Titel: „Die andere Medizin“ über Nutzen und Risiken sanfter Heilmethoden. In den folgenden Jahren entwickelt es sich zum Bestseller.
1994
Ende des Jahres tritt Dr. Roland Hüttenrauch, der die Stiftung Warentest maßgeblich aufgebaut und jahrzehntelang geleitet hat, in den Ruhestand. Als neuer Alleinvorstand wird Dr. Werner Brinkmann (bisher Vorstandsmitglied) berufen. Zur Geschäftsleitung gehören auch die Bereichsleiter Dr. Hans-Dieter Lösenbeck, Dr. Peter Sieber und Prof. Dr. Carl-Heinz Moritz.
1997
Seit November gibt es die Stiftung Warentest im Internet. Hier finden Nutzerinnen und Nutzer Testergebnisse und einen Bestellservice für die Publikationen der Stiftung. Außerdem können Fragebögen zu Serviceaktionen direkt am Computer ausgefüllt werden, um beispielsweise eine preiswerte Autoversicherung ermitteln zu lassen.
test.de im Wandel der Zeit
1998
Erstmals vergibt die Stiftung Warentest den Olaf-Triebenstein-Preis für Nachwuchswissenschaftler. Der Preis ist benannt nach seinem Stifter, dem ersten Geschäftsführer der Stiftung.
1999
Mit Beginn des Jahres 1999 bietet die Stiftung Warentest den Leserinnen und Lesern ihrer Zeitschriften eine neue Notenskala von „Sehr gut“ bis „Mangelhaft“. Das Urteil „Sehr mangelhaft“, das nur sehr selten benutzt wurde, entfällt. Zwischen „Zufriedenstellend“ – umbenannt in „Befriedigend“ – und „Mangelhaft“ fügt sie das neue Urteil „Ausreichend“ ein. Die Qualitätsurteile differenzieren nun auch mehr. Zwischennoten und Qualitätsurteile werden nicht mehr gerundet, sondern unter Berücksichtigung der Nachkommastellen berechnet. Auch in der Darstellung gibt es eine Änderung. Neben den verbalen Urteilen steht jetzt eine Note in Ziffern mit einer Kommastelle.
Hubertus Primus, bisher Chefredakteur von Finanztest, übernimmt zum 1. April die Leitung der test-Redaktion und gleichzeitig die Leitung des Bereichs Publikationen. Beide Positionen hatte zuvor Dr. Hans-Dieter Lösenbeck inne, der die test-Redaktion von der ersten Stunde an geleitet hatte.
Die 2000er: Aufbau eines digitalen Angebots
2000
Laut einer von ihr in Auftrag gegebenen Forsa-Studie kennen 96 Prozent der Deutschen die Stiftung Warentest. Ein Drittel von ihnen orientiert sich bei wichtigen Kaufentscheidungen an den Testergebnissen.
2001
Die Stiftung Warentest gestaltet ihren Internetauftritt neu. Alle seit Januar 2000 in test und Finanztest veröffentlichten Beiträge sind vollständig darin vorhanden, und die test-Tabellen können nach eigenen Wünschen per Mausklick verändert werden. So kann der User die einzelnen Kriterien nach seinen individuellen Vorlieben gewichten. Das Angebot ist zum Teil kostenpflichtig.
2002
Zum ersten Mal wird im September eine Ausgabe von Finanztest aus dem Zeitschriftenhandel zurückgerufen – wegen Fehlern bei der Bewertung von Riester-Rentenversicherungen. Eine Reihe von Qualitätsurteilen muss teilweise erheblich verbessert werden. Anbieter, Öffentlichkeit sowie Abonnentinnen und Abonnenten werden informiert. Die neu berechneten Tabellen stellt die Stiftung Warentest zum kostenlosen Download ins Internet und veröffentlicht die korrigierten Ergebnisse in der Oktoberausgabe von Finanztest.
Auf Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung startet mit dessen Mitteln sowie Geldern aus dem Europäischen Sozialfonds die neue Abteilung Weiterbildungstests (13 Mitarbeitende). Sie untersucht und bewertet Angebote zur beruflichen Weiterbildung.
Jahresbericht 2002 (PDF)
2004
Erstmals untersucht und bewertet die Stiftung Warentest auch die ethische und soziale Verantwortung der Unternehmen bei der Herstellung von Produkten – sogenannte CSR-Tests (Corporate Social Responsibility). Bei dem in der Dezemberausgabe veröffentlichten Test von Funktionsjacken erhalten die Leserinnen und Leser Informationen zum sozialen und ökologischen Verhalten der Anbieter.
Am 4. Dezember feiert die Stiftung Warentest ihr 40-jähriges Bestehen. Bilanz nach vier Jahrzehnten Testarbeit: über 73.000 geprüfte Produkte, knapp 4.000 Warentests und rund 1.200 Dienstleistungstests. Die Gesamtauflage von test beträgt im Jubiläumsjahr 600.000 und von Finanztest 294.000 Exemplare. Die Anzahl der Abrufe bezahlter Inhalte im Internet beläuft sich auf 740.000 Euro.
Jahresbericht 2004 (PDF)
Jahresbericht 2003 (PDF)
Broschüre „40 Jahre Stiftung Warentest“ (PDF)
test-Beilage „40 Jahre Stiftung Warentest“ (PDF)
2005
Bei einem Test von Olivenölen der höchsten Güteklasse werden von 26 Ölen gleich neun mit „Mangelhaft“ bewertet. Bei sieben von ihnen sind verbotene Wärmebehandlungen nachgewiesen worden. Einige Öle waren zudem mit gesundheitsgefährdenden Weichmachern belastet oder enttäuschten im Geschmack. Mit 210.000 verkauften Exemplaren am Kiosk ist die Oktoberausgabe von test, in der die auf einer Pressekonferenz vorgestellte Untersuchung veröffentlicht wurde, die bestverkaufte im Einzelhandel seit 1978.
Jahresbericht 2005 (PDF)
2006
Beim Test der baulichen Sicherheit in den Fußball-WM-Stadien stellt die Stiftung Warentest bei vier Stadien „erhebliche Mängel“ fest, bei weiteren vier Spielorten „deutliche Mängel“. Nur vier Stadien weisen „geringe Mängel“ auf. Die Untersuchung stößt auf ein außergewöhnlich hohes Medieninteresse. Das liegt nicht nur an der bevorstehenden Fußball-Weltmeisterschaft, sondern auch an überwiegend unsachlichen Vorwürfen gegen die Stiftung Warentest, die von Stadionbetreibern und dem WM-Organisationskomitee immer wieder formuliert werden. Der Test zeigt dennoch Wirkung: Im Berliner Olympiastadion zum Beispiel werden nachträglich unauffällig festgestellte Mängel beseitigt.
Ein Rechtsstreit, der ebenfalls für großen Medienrummel gesorgt hatte, wird endgültig zugunsten der Stiftung Warentest entschieden. In der Auseinandersetzung um die „Uschi Glas Hautnah Face Cream“ weist das Kammergericht die Berufung, die die Herstellerfirma gegen das für sie negative Urteil des Landgerichts Berlin eingelegt hatte, wegen „mangelnder Aussicht auf Erfolg“ einstimmig zurück. In dem Prozess ging es um die Note „Mangelhaft“, die die Creme wegen ihrer schlechten Hautverträglichkeit im Test von Versandkosmetik (test 4/2004) bekommen hatte.
Jahresbericht 2006 (PDF)
2008
Im April stellt die Stiftung Warentest ihr neues Corporate Design vor, mit dem test und Finanztest ein neues Logo erhalten. Den Verbraucherinnen und Verbrauchern soll damit die Zuordnung beider Zeitschriften zur Dachmarke Stiftung Warentest erleichtert werden. Durch die Kombination aus einem Schriftbild und einem Symbol wird jetzt klar erkennbar, dass die Produkte der Stiftung aus dem gleichen Haus stammen. Auch test.de bekommt ein eigenes Logo. Die Website wird optisch und teilweise auch inhaltlich neu gestaltet, umfangreiche Test-Datenbanken („Produktfinder“) werden integriert.
Der Bereichsleiter Untersuchungen Dr. Peter Sieber tritt Ende September nach über 20-jähriger erfolgreicher Arbeit für die Stiftung Warentest in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Dr. Holger Brackemann, seit fünf Jahren Abteilungsleiter Produkttests II bei der Stiftung.
Am 29. Februar stirbt im Alter von 93 Jahren Lucie Kurlbaum-Beyer, der die Stiftung Warentest sehr viel verdankt. Als engagierte Verfechterin objektiver Warentests setzte sie sich als Bundestagsabgeordnete schon früh für die Gründung eines Instituts für vergleichende Untersuchungen ein, wie es 1964 mit der Stiftung Warentest geschaffen wurde. Von 1972 bis 1984 war Lucie Kurlbaum-Beyer Vorsitzende des Verwaltungsrates der Stiftung.
Jahresbericht 2008 (PDF)
Jahresbericht 2007 (PDF)
2009
Im Juli startet die Stiftung Warentest ein neues Online-Preismodell. Für 7 Euro im Monat können Nutzer alle Premium-Inhalte von test.de abrufen. Für Abonnentinnen und Abonnenten der Zeitschriften test oder Finanztest kostet die test.de-Flatrate 3,50 Euro im Monat. Wer beide Zeitschriften abonniert hat, erhält sie kostenlos.
Die Produktdatenbanken der Stiftung Warentest im Netz werden kontinuierlich aktualisiert und ausgebaut. Ende des Jahres 2009 sind es bereits sechs Produktfinder, unter anderem zu Digitalkameras, Autokindersitzen und gesetzlichen Krankenkassen.
Im Dezember übergibt Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner der Stiftung Warentest die schriftliche Zusage über eine Zuwendung von 50 Mio. Euro. Um diesen Betrag soll bis zum Jahr 2012 das Stiftungskapital in drei Teilbeträgen erhöht werden. Im Gegenzug wird die jährliche Zuwendung der Stifterin sukzessive gekürzt. Damit ist die Stiftung Warentest ihrem Ziel, diese jährliche Zuwendung langfristig durch die Verzinsung eines Stiftungskapitals abzulösen, einen entscheidenden Schritt näher gekommen.
Jahresbericht 2009 (PDF)
Umweltbericht 2009 (PDF)
Broschüre „45 Jahre Stiftung Warentest“ (PDF)
Die 2010er Jahre: Erhöhung des Stiftungskapitals stärkt Unabhängigkeit
2010
Seit Anfang des Jahres ist die Stiftung Warentest auf YouTube und Twitter präsent. Die Facebook-Fanpage folgt im Sommer. Außerdem können User seit Oktober Artikel auf test.de als „hilfreich“ kennzeichnen, und – wenn sie sich vorher registriert haben – alle Artikel kommentieren, was gut ankommt: Bis Ende des Jahres finden die Nutzerinnen und Nutzer bereits rund 800.000-mal einen Artikel „hilfreich“ und aus den Kommentaren ergeben sich Anregungen für neue Testvorhaben und für Artikel in den Zeitschriften und auf test.de.
In der November-Ausgabe deckt test auf, dass mehr als 80 Prozent der geprüften Kinderspielzeuge mit gesundheitsgefährdenden Stoffen belastet sind, zwei Drittel davon stark bis sehr stark. Schlimmer noch: Jedes zehnte untersuchte Spielzeug setzt die Kinder beim Spielen einer direkten Gefahr aus, weil sich Einzelteile lösen können, die die Kleinen leicht verschlucken. Die Stiftung Warentest kritisiert die bestehende EU-Spielzeugrichtlinie als nicht ausreichend, weil Grenzwerte für Schadstoffe in Spielzeugen entweder nicht existieren oder die Kinder nicht ausreichend schützen.
Jahresbericht 2010 (PDF)
Umweltbericht 2010 (PDF)
2011
Im Buchprogramm der Stiftung erscheinen 30 neue oder neu aufgelegte Titel. Das Buch Die Nebenbei-Diät war mit 73.000 verkauften Exemplaren und einigen verkauften Lizenzen im In- und Ausland nicht nur außerordentlich erfolgreich, es setzte auch optisch neue Maßstäbe: Das bildbasierte Konzept des Ratgebers spricht vor allem junge Menschen an.
Um der wachsenden Bedeutung des Internets und der digitalen Welt noch besser gerecht zu werden, verändert die Stiftung ihre interne Organisationsstruktur: Die Redakteurinnen und Redakteure sind nun nicht mehr den Redaktionen test, Finanztest oder test.de zugeordnet, sondern in sechs Thementeams aufgeteilt – von Ernährung und Gesundheit über Multimedia bis zu Versicherungen und Recht. In diesen Thementeams arbeiten sie gemeinsam mit den Projektleiterinnen und Projektleitern, die die Untersuchungen konzipieren und durchführen. Die Ergebnisse werden dann in test, Finanztest und test.de veröffentlicht.
Nach fast 20 Jahren an der Spitze der Stiftung Warentest ist Vorstand Dr. Werner Brinkmann Ende Dezember 2011 in den Ruhestand gegangen. Er hat die Stiftung zu einer der wichtigsten Verbraucherorganisationen der Welt gemacht. Seit Januar 2012 ist Hubertus Primus sein Nachfolger.
Jahresbericht 2011 (PDF)
2012
Zum ersten Mal in ihrer Geschichte muss die Stiftung Warentest rote Zahlen schreiben. Grund: Die Verzinsung des Stiftungskapitals bleibt aufgrund des allgemein niedrigen Zinsniveaus hinter den Erwartungen zurück. In den Folgejahren liegt das Ergebnis wieder im Plus.
test.de wird nutzerfreundlicher: Die 40 Themen, für die sich die User am meisten interessieren, sind nun auf einen Blick sichtbar und sofort anzuklicken. Die Inhalte sind besser gegliedert, das Bezahlsystem ist einfacher und übersichtlicher geworden und die „Flatrates“ (Digital-Abonnements) entwickeln sich zu Verkaufsschlagern: Am Ende des Jahres sind es 61.911, davon 20.340 kostenpflichtig. Gegenüber dem Vorjahr legen Besucherzahlen und Umsatz rund 20 Prozent zu, in den letzten zwei Monaten nach der Optimierung lag das Plus sogar bei rund 40 Prozent.
Jahresbericht 2012 (PDF)
Umweltbericht 2012 (PDF)
2013
Die Stiftung Warentest startet das Logo-Lizenzsystem, um die lautere und zutreffende Werbung mit Testurteilen zu stärken. Hersteller dürfen nur noch maximal zwei Jahre nach Testveröffentlichung mit dem Logo werben und müssen sich vertraglich zu bestimmten Regeln verpflichten.
Die höheren Gebühren für die Logoverwendung nutzt die Stiftung für weitreichende Kontrollen, unter anderem die konsequente Überwachung der Werbung sowie Nachtests.
Jahresbericht 2013 (PDF)
2014
Am 4. Dezember wird die Stiftung Warentest 50. Das ist der Tag, an dem 1964 die Gründungsurkunde der Stiftung Warentest unterzeichnet wurde. Mehr Infos:
Jubiläumsbroschüre (PDF)
Jahresbericht 2014 (PDF)
2016
Das Jahr markiert einen historischen Meilenstein in Richtung völliger Unabhängigkeit der Stiftung Warentest: Das Stiftungskapital wird um insgesamt 100 Mio. Euro erhöht. Das geben Heiko Maas, der Minister der Justiz und für Verbraucherschutz, und Volker Kauder, der Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Dezember bekannt. Damit kommt die Stiftung dem Ziel näher, das schon bei der Gründung bestand: eine Stiftung, die unabhängig von Anbietern und staatlichen Zuschüssen arbeitet.
Weite Teile der Webseite test.de sind seit Februar „responsive“: Die Inhalte passen sich dynamisch der jeweiligen Display-Größe an. Besonders auf dem Smartphone werden Texte, Bilder und Tabellen damit deutlich besser dargestellt. Zum Jahresende verfügt test.de über 96.000 Flatrate-Kunden und steuert insgesamt fast 4 Mio. Euro zum Umsatz bei.
Jahresbericht 2016 (PDF)
Jahresbericht 2015 (PDF)
Umweltbericht 2015 (PDF)
2018
Das Vorsorge-Set der Stiftung Warentest, erstmals veröffentlicht im Jahr 2014, durchbricht die Auflagenzahl von 500.000 Exemplaren. Patientenverfügung, Betreuungsverfügung und Pflegevollmacht sind mit dem Set schnell und rechtlich abgesichert auszufüllen, die Formulare lassen sich einfach heraustrennen.
Die Stiftung Warentest ist jetzt auch auf Instagram aktiv. Das Ziel: Die breite Palette nützlicher Tests und Tipps mit Humor und Prägnanz zu vermitteln, und dabei insbesondere den Mitte 20- bis Mitte 40-Jährigen die Marke näherzubringen und Lust auf mehr zu machen.
Jahresbericht 2018 (PDF)
Jahresbericht 2017 (PDF)
2019
Nachhaltigkeit gehört zur DNA der Stiftung. Schon immer spielen etwa Langlebigkeit und niedriger Energieverbrauch in den Tests der Stiftung eine große Rolle. In Zukunft wird sie auch verstärkt die Reparierbarkeit von Produkten untersuchen und bewerten: In einem gemeinsamen europäischen Projekt werden dafür neue Untersuchungsmethoden entwickelt. Das Engagement in den eigenen Arbeitsabläufen unterstreicht auch der Nachhaltigkeitsbericht nach DNK, den die Stiftung Warentest erstmals veröffentlicht hat.
Jahresbericht 2019 (PDF)
Nachhaltigkeitsbericht 2018 (PDF)
Die 2020er Jahre: Digitale Transformation
2020
Der Arbeitsalltag in der Stiftung hat sich im Corona-Jahr gründlich verändert. Fast alle Mitarbeitenden arbeiten im Homeoffice. Alle Hefte und Bücher erscheinen dank moderner Hardware pünktlich. Zahlreiche Tests und Reports mit Corona-Bezug geben den Verbraucherinnen und Verbrauchern die nötige Orientierung. Wirtschaftlich kommt die Stiftung sehr gut durch die Zeit: Der Umsatz mit Büchern steigert sich um 11 Prozent, der Umsatz auf test.de sogar um 25 Prozent.
Jahresbericht 2020 (PDF, 7 MB, 74 Seiten)
2021
Nach einem umfassenden Relaunch präsentiert sich test.de im neuen Design und mit verbesserter Nutzerführung. Die Reorganisation der Chefredaktionen, die jetzt Print und Online aus einer Hand steuern, ist ein weiterer wesentlicher Meilenstein im Rahmen der digitalen Transformation. Sie wird gesteuert von Julia Bönisch, seit Mitte 2020 Bereichsleiterin Digitale Transformation und Publikationen. Finanztest erhält seinen eigenen Instagram-Kanal.
Auf die Bedingungen der fortdauernden Pandemie hat sich die Stiftung sehr gut eingestellt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können grundsätzlich frei entscheiden, ob sie zu Hause oder im Büro arbeiten. Sämtliche Abläufe sind darauf umgestellt und funktionieren tadellos. Mit 159 Waren- und CSR-Tests sowie 82 Dienstleistungstests hat die Stiftung genauso viel geschafft wie in „normalen“ Jahren. Erfreulich sind die starken Zuwächse im Online-Geschäft. Hier konnte der Umsatz um 10,4 Prozent gesteigert werden.
Jahresbericht 2021 (Browser-Version)
Jahresbericht 2021 (PDF, 2 MB, 76 Seiten)
2022
Bei der digitalen Transformation der Stiftung werden wesentliche Meilensteine erreicht. Neben der kontinuierlichen Verbesserung des digitalen Angebots gehören dazu die weitere Flexibilisierung der Testplanung und die schrittweise Einführung von „Online first“. Ein neuer redaktioneller Newsletter, den die Mitglieder der Chefredaktion wöchentlich im Wechsel schreiben, beleuchtet Wissenswertes zur Stiftung auch jenseits aktueller Tests.
Jahresbericht 2022 (Browser-Version)
Jahresbericht 2022 (PDF, 11 MB, 78 Seiten)