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Laut Langzeitstudie Paare, die so miteinander reden, sind länger zusammen

Langzeitstudie: Ein Pärchen sitzt zusammen auf dem Boden und unterhält sich
© LukaTDB / Shutterstock
Umgangsformen und Konfliktmanagement sind Schlüsselfaktoren für jede Beziehung – also natürlich auch für die Partnerschaft! Die besten Strategien hat jetzt eine Langzeitstudie ergeben.

Dass Kosenamen Ausdruck glücklicher Beziehungen sind, wissen wir (Schnucki-Prinzip). Doch wie sieht's generell mit Umgangsformen in der Partnerschaft aus? Wie sollten wir am besten mit unserem Schnucki sprechen, damit wir lange glücklich und zusammen sind? Was ist der beste Weg Konflikte auszutragen? Letzteres haben Forscher der University of Arizona in einer Langzeitstudie mit 192 Paaren untersucht und ihre Ergebnisse nun im "Journal Of Psychosomatic Medicine" veröffentlicht.

Streiten ist gut für Beziehung und Gesundheit

Über einen Zeitraum von 32 Jahren haben die Wissenschaftler die Pärchen begleitet und überprüft, wie es um ihre Beziehung sowie die körperliche Gesundheit beider Partner steht. Dabei haben sie die Probanden gezielt zu ihrem Umgang mit Konflikten in der Partnerschaft befragt und sie danach in Gruppen eingeteilt, wie "wenn ich wütend bin, zeige ich das meinem Partner" oder "wenn ich genervt bin, mache ich das eher mit mir selber aus".

Das Ergebnis: Am besten wirkte sich auf die Beziehung und Gesundheit der Partner aus, wenn beide Partner Konflikte offen austrugen und ihrem Ärger Luft machten. In Zahlen: Bei diesen Paaren lag das Risiko, innerhalb von 30 Jahren zu sterben, bei 24 Prozent bei den Männern und bei Frauen bei 18 Prozent. 

Hauptsache, beide Partner haben die gleiche Streit-Strategie

Doch jetzt wird's so richtig interessant: Wichtiger, als die Frage, wie Konflikte ausgetragen werden, ist offenbar, ob in der Partnerschaft beide auf die gleiche Strategie setzen! 

Hierzu wiederum die Daten: Neigten beide Partner in der Beziehung dazu, ihre Gefühle zurückzuhalten und Konflikte nicht offen auszutragen, lag das Risiko eines frühen Todes bei den Frauen wieder bei 18 Prozent und bei den Männern bei 35 Prozent – also nur etwas höher als bei den Streithähnen. 

Bei Pärchen mit unterschiedlichen Streitkulturen waren die Sterbe-Risiko-Werte dagegen etwa doppelt so hoch! Hielt sie sich zurück, während er seine Wut rausließ, lagen die Werte bei 51 Prozent (Männer) und bei 36 Prozent (Frauen), im umgekehrten Fall bei 49 Prozent (Männer) und 28 Prozent (Frauen).

Uneinigkeit bewirkt Stress

Kyle Bourassa, Studienleiter und Psychologe, erklärte die Resultate gegenüber "Daily Mail" wie folgt: "Wenn ein Partner Uneinigkeiten austragen will, während der andere Streit lieber vermeidet, sind unbewusst beide unzufrieden damit, wie mit ihren Konflikten umgegangen wird. Das kann dann im Alltag häufiger zu Stress führen – und der wirkt sich langfristig negativ auf die Gesundheit aus."

Sind sich Paare bei Streitfragen – in Bezug auf austragen oder im Sande verlaufen lassen – dagegen einig, sind sie tendenziell zufriedener, weniger gestresst und gesünder. 

Also egal, ob wir streitfreudig sind oder eher konfliktscheu: Solange wir jemanden an unserer Seite haben, mit dem wir bei dieser Frage auf einem Nenner sind, haben wir gute Chancen auf viele gemeinsame Jahre. Wobei, und das betont auch Bourassa, Ärger runterzuschlucken generell nicht der beste Weg ist! Denn auch in anderen Umfeldern (Job, Freundschaften, Verwandte) geraten wir immer wieder in Konfliktsituationen, in denen wir für uns einstehen müssen. Und wo bitte könnten wir dafür besser üben als in der Beziehung mit dem Menschen, dem wir am meisten vertrauen?

sus Brigitte

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