Seit der chaotischen Übernahme durch Elon Musk ist der Kurznachrichtendienst Twitter schwer angeschlagen. Nach unzähligen zweifelhaften Handlungen, Äußerungen und Änderungen seitens des egozentrischen Milliardärs haben viele User das Vertrauen in den Service verloren. Diesen Umstand macht sich der Meta-Konzern nun offenbar zunutze, um zum Großangriff auf den angezählten Social-Media-Konkurrenten zu blasen. Das berichtet die Website The Verge unter Berufung auf Insider-Informationen. Demnach hielt Meta unlängst eine Mitarbeiterpräsentation ab, in deren Rahmen das Unternehmen eine neue App mit dem Codenamen Project 92 vorstellte. Die sollen User auf Basis ihres Instagram-Accounts nutzen, dennoch handele es sich um eine komplett eigenständige Anwendung.

Seitenhiebe in Richtung Elon Musk

Project 92 nutzt laut Bericht das dezentralisierte Social-Media-Protokoll ActivityPub. Das ermöglicht es Usern, ihre Nutzerkonten und ihre Follower auch auf andere ActivityPub-Plattformen wie etwa Mastodon zu übertragen. Meta bezeichnet die neue App explizit als Antwort auf Twitter. Im Zuge der Präsentation ließ es sich Produkt-Chef Chris Cox demnach auch nicht nehmen, Seitenhiebe Richtung Elon Musk auszuteilen. So erklärte er etwa, dass sich Inhaltsanbieter und öffentliche Personen eine Plattform wünschen würden, die mit Verstand geführt werde und vertrauenswürdig sei. Die obersten Ziele für die App seien Sicherheit, leichte Bedienbarkeit und Verlässlichkeit. Man wolle Inhaltsanbieterinnen und -anbietern einen seriösen Rahmen bieten, um ihr Publikum auf- und auszubauen.

Twitter-Konkurrent könnte Threads heißen

Einen offiziellen Namen für die App nannte Cox nicht. Laut The Verge geht aus internen Dokumenten jedoch hervor, dass man mit der Bezeichnung "Threads" liebäugelt. Erste Personen des öffentlichen Lebens sollen der App ihre Unterstützung bereits zugesagt haben, darunter der Musiker DJ Slime. Zudem befinde sich Meta in Gesprächen mit anderen potenziellen Supportern wie der US-Talkshow-Moderatorin Oprah und dem Dalai Lama. Die Programmierung der App hat laut Cox im Januar 2023 begonnen und man wolle die Anwendung so bald wie möglich auf den Markt bringen. Einen konkreten Termin blieb er jedoch schuldig.