Minuten vor dem ersten Stich kommt die Nervosität. Marcel Opas liegt auf einer blauen OP-Liege. Sein Kopf ist rasiert und mit aufgezeichneten blauen Linien übersät. Ein OP-Assistent mit markanten Augenbrauen, der sich ihm vorhin als Ali vorgestellt hat ("Tagchen, ich spreche ein bisschen deutsch"), beugt sich zu Marcel Opas hinab und fragt freundlich: "Angst haben?"  
"Nö", sagt Opas.  

Wobei er langsam aufgeregt werde.  

Einen Moment später ruft er dem Reporter zu: "Nervosität acht von zehn!" 

Opas bekommt eine Infusion mit einem Narkosemittel. "Schlafentime", sagt Ali. Nach wenigen Sekunden werden Opas' Augen kleiner, immer kleiner, und klappen schließlich zu. Er fällt in einen kurzen, tiefen Schlaf. Dann greift Ali eine lange Nadel und spritzt ihm eine Kochsalzlösung mit einem lokalen Betäubungsmittel in die Kopfhaut. Nach einigen Spritzen sieht Opas aus wie ein Heiliger: Er trägt einen Halbkreis aus Blutstropfen auf der Stirn, wie Abdrücke einer Dornenkrone.